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Eine gigantische Fabrik unter unseren Füssen

 

Pflanzen, und dazu gehören auch unsere Gemüse, leben nicht alleine. Seit mehr als 400 Millionen Jahren leben sie in einer untrennbaren Nachbarschaft mit  Bodelebewesen - sozusagen eine Wohngemeinschaft auf 2 Stockwerken - nur dass die Anzahl an Bodelebewesen immens höher ist, so hoch dass man sie bis jetzt nicht zählen konnte. Schätzungsweise 15 Tonnen wiegen die Lebewesen, die unter einer Hektar Wiese wohnen - das ist soviel wie 20 Kühe.

Die Mikroorganismen sind aber keineswegs ein unordentliche bunter Haufen. Bakterien, Pilze, Fadenwürmer und wie sie alle heissen sind in einem riesigen Netzwerk organisiert und arbeiten zusammen wie in einer gigantischen Fabrik in der jeder seine Aufgabe erfüllt. Mineralstoffe werden aus dem Gestein abgebaut, Nährstoffe werden transportiert und eingelagert, Abfall wird verwertet und recycelt, Tunnels werden gebaut, Schädlinge werden gejagt, in Fallen gelockt  und so in Schach gehalten. Selbst ein bekannter Apotheker stammt aus dem Boden Penicillin - er setzt dort seine Wirkstoffe ein wo krankmachende Bakterien auftauchen. 

"Ohne Bodelebewesen sähe es auf der Erde aus wie auf dem Mars"

                            Cameron Wagg Uni Zürich

 

Bodelebewesen bauen in komplexen Prozessen fruchtbaren Humus auf, ein wichtiger Wasser und Nährstoffspeicher für unsere Pflanzen. Sie versorgen Pflanzen mit Nährstoffen, bekämpfen Schädlinge und sind mit verantwortlich für die Reinigung des Trinkwassers.

 

Je mehr Bodelebewesen im Boden umso mehr Nährstoffe in den Pflanzen  

 

Und die Pflanzen?

Etwas poetisch ausgedrückt könnte man sagen sie verbinden Himmel und Erde. Ihre Blätter wachsen dem Licht entgegen und mit ihren Wurzel stecken sie tief in der verborgenen Welt der Mikroorganismen. Aus der Schule wissen wir längst, dass Pflanzen mit Hilfe des Lichtes wertvolle Zucker produzierten, dass sie damit aber ganz gezielt den Bodelebewesen füttern im Tausch gegen wichtige Mineralstoffe ist eine neuere Erkenntnis.

 

Untersuchungen an der Universität Zürich zeigen: je mehr Bakterien und Pilze in den Böden sind umso mehr Nährstoffe nehmen die Pflanzen auf, sie sind robuster und gesünder. Zudem wurde bewiesen, je artenreicher und vielfältiger die mikrobielle Gemeinschaft im Boden ist, desto stressresistenter wird unser Boden - dh. desto besser kann er mit extremen Situationen wie Trockenheit und Starkregen umgehen

Ein guter Grund also unserem Boden besonders Sorge zu trage. 

Links:

Fungal-bacterial diversity and microbiome complexity predict ecosystem functioning

Medienmitteilung zur Studie

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